Samstag, 27. Februar 2010

Ab mit dem Karma ins WC und fortspülen !

Ab mit dem Karma ins WC und fortspülen!

Dies soll kein buddhistischer Grundsatzbeitrag sein, was Karma (oder in Pali: "kamma") nun wirklich ist.
Wenn, dann würde ich über solche grundsätzlichen Themen auf meiner ZEN-Web-Seite (siehe Links am rechten Rand) schreiben.

Fragt mal irgendeinen Buddhisten nach, was denn "Karma" genauer ist. Hinterfragt dann einmal seine Antworten und ihr könnt belustigt feststellen, wie er sich windet und in immer tiefere Wiedersprüche verstrikt - logische Wiedersprüche und Wiedersprüche mit der Realität.
Fragt doch mal 2 Buddhisten wie sie "Karma" erklären und sie werden eucht von ganz verschiedenen "Karma" berichten.
"Karma" ist ein Konzept im Buddhismus, ist eine Theorie, ist "Futter" das unser Ego braucht - welches wir aber als Buddhisten nicht mehr haben sollten.
"Karma" ist nur Theorie und Glaube und kein Wissen - niemand weiss es und kann es wissen und wissenschaftlich ist es auch nicht bewiesen.

Aber nun mal wieder zurück zu dem Ereignis welches mein Blogthema provoziert hat.
Da gibt es wohl in Japan einen Tempel mit einer genialen Idee. WARUM sie genial ist, darüber kann man sicherlich streiten:
- entweder ist er ein sehr geschäftstüchtiger Tempel
- oder der Erfinder ist guter Psychologe der die Menschen und ihre Nöte kennt,
vielleicht ist es auch beides, ich mag es nicht beurteilen ...

Hoffenltich wissen viele, wie man (negatives) Karma abbauen oder verhindern kann:
- rechte Rede
- freundliche Rede
- rechtes Denken
- rechte Tat
- reduzierung des Egos
- mittleren Weg gehen
- oder aber heute hiermit: Video aus japanischem Tempel

Einfach die persönliche Schuld auf einen Zettelschreiben und weg mit dem Zettel und der Schuld - klingt irgendwie etwas nach Voodoo, aber wir sind hier noch im japanischen Buddhismus.

Tja, jetzt könnten ja alle Steakhäuser "Toiletten" für Buddhisten einrichten.
Erst isst man sein blutiges Fleisch, seine Leichenteile und anschliessend geht man dann aufs WC ...
Dort hat der Restaurantbesitzer den armen Buddhisten dann schon die Arbeit abgenommen und mit japanischen Schriftzeichen auf das Toilettenpapier drucken lassen:
ich bitte um Vergebung für mein durch mich verursachtes Quälen und Töten von Tieren ...
Der Buddhist nimmt dann andächtig so ein Blatt von der Rolle und legt es ins WC.
Dann legt der Buddhist noch die Resultate (=Wirkung) seiner letzten Fehlernährungen (=Ursachen) gleich auf das Blatt drauf und mit einem Knopfdruck spült er dann alles "zur Hölle", Verzeihung, ins Nirvana oder realistischer in die Kläranalage.
So kann nun der buddhistische Steakfan ohne "Gewissensbisse" immer wieder zuschlagen und sich über sein positives Karma freuen.

Ich hoffe, jeder Leser hat erkannt wo das hinführt: es führt zu nichts Besserem und manifestiert nur den Status Quo!
Man erlaubt sich "beliebige Fehlverhalten" und erleichtert sich dann regelmässig mit so einem beschrifteten Papier auf dem "Klo".

Andererseits sieht es mir auch ganz wie eine Revolution aus:
Die Christen laden ihre Schuld noch beim Priester ab und erlangen von dessen Seite aus Vergebung - die Buddhisten wickeln das mit sich und im Angesicht eines WC ab.

Hat denn schon mal jemand die Folgen eines solchen Verfahrens für die Umwelt bedacht?
Da werden nun die Kläranlagen zum Sammelbecken für schlechtes Karma - wenn das dort nur keine Folgen zeigt ...
Dann geht das schlechte Karma wieder weiter in die Flüsse, wo viele Menschen häufig ihr Trinkwasser her bekommen, das nun stark karmisch belastet ist.
Und die Flüsse münden ins Meer und die ganzen Touristen werden nun beim Baden karmisch zusätzlich belastet.
Was tun nun die armen Menschen, die weiter ihren Urlaub am Meer verbringen wollen?
Ja, sie gehen in ein buddhistisches Kloster, schreiben ihre Not (dass sie in karmisch belastetem Wasser baden mussten) auf einen Zettel ... ein Druck auf den Knopf und ab damit ins nächste Klärwerk ... siehe weiter oben für den weiteren Ablauf!

Ich glaube ich sollte mir hier im Westen ein Patent darauf sichern - denn die Menschen werden in Zukunft ohne ein solches "Buddhisten-WC" kaum noch auskommen können.
Vielleicht sollte ich mir schon mal eines in meine Wohnung einbauen lassen und ein Schloss mit Münzautomat anbringen ... über dem Einwurfschlitz steht natürlich "Dana" (wegen Steuerbefreiung...)
Natürlich leere ich das nicht als guter Buddhis selbst, da ich den Kontakt zu Geld meiden sollte - ich lasse es dann leeren!

Jetzt noch mal etwas ernster:
Psychologisch ist das natürlich noch ein Ventil für belastete Menschen "Vergebung" oder "Erlösung" zu erfahren - aber das sind rein christliche Termini und Vorstellungen, welche im Buddhismus nichts zu suchen haben.
Wenn ein Buddhist nicht nur "meditiert", sondern immer achtsam handelt und aufgrund dessen "an sich arbeitet", gibt es für ihn keine "Last" und auch nichts "zu Vergeben" oder "etwas zu erlösen", das ist vielleicht alleine christlichen Zennis vorbehalten ...

Naja, jetzt muss ich noch etwas tun:
ein Zettel her und drauf schreiben "ich berichte Menschen Schwachsinn" und schnell ab damit ins WC und auf die Spülung drücken, bevor mich das Karma dieses Artikels trifft!

Spült schön weiter,
euer michael

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